
Der ländliche Raum verödet zusehends. Nach der kurzen Zeit der Lock-Downs hat die Absetzbewegung aus der Stadt wieder begonnen, die Infrastruktur bricht allmählich weg, dörfliche Zentren stehen leer. Die spärlichen Gemeindefinanzen werden für Güterwege, Kanalsanierung etc. aufgebraucht.
Um das Land am Leben zu halten, sind Zuzügler notwendig und die wollen eine Infrastruktur, die sich von der traditionellen teilweise markant unterscheidet. Dazu gehören Öffis, kulturelle Angebote, konsumfreie Treffpunkte für Jugendliche und einiges mehr.
Das alles ist mit viel Geld, Zeit und Engagement verbunden, das in kapitalistischer Manier von den Proponent*innen selbst aufzubringen ist. Ich beute mich also finanziell und zeitlich aus, ohne zu wissen, ob ich dabei nicht alles verlieren werde. Wenn es der Politik ein Anliegen ist, den ländlichen Raum am Leben zu halten, dann müssen Konzepte abseits des traditionellen Verständnisses von Kultur ermöglicht werden. Der Lebensraum „Land“ ist Lebensraum für ganz unterschiedliche Gruppen. Wenn das verstanden wird, dann gibt es eine Zukunft der Gemeinden.
Casimir Paltinger