Ein Brief nach New York

Herr Groll auf Reisen: Groll über die führenden Grünen als die vorbildlichen Bürger

Du hältst an der Columbia University eine Vorlesung über Österreich nach 1945 und begehrst von mir Auskunft über die Geschichte der Grünen, die ich aus der Nähe, du aber nur aus der Ferne deiner großbürgerlichen Herkunft nahe des Schlosses Schönbrunn mitbekommen hast. Außerdem warst du in den Jahren des grünen Aufstiegs in eine polnische Kriminalsoziologin verliebt und verbrachtest mehr Zeit zwischen Danzig und Krakau als in Österreich. Ich beeile mich daher, dir in aller Kürze ein paar Eckdaten zur Geschichte des Grünen über das große Wasser zu schicken.

Politische Beobachter fragen sich seit einiger Zeit, was mit den österreichischen Grünen los ist. Ihre vier Minister melden sich selten zu Wort, finden sich allzu leicht mit dem Ab- schmettern ökologischer Hauptforderungen durch den Koalitionspartner ÖVP ab und erweisen sich auch in früher „grünen“ Themen wie Asylpolitik, Minderheitenschutz, Behindertenpolitik und Frauenpolitik als lame ducks. Du siehst, ich passe mich deiner amerikanischen Sprachumgebung an.

Nicht nur läßt diese Arbeitsauffassung der Grünen zu wünschen übrig, ihre politische Zurückhaltung ist gar nicht nobel, sondern stammt aus dem politischen Supermarktregal mit der Aufschrift „faul & feig“. Augenscheinlich genießen sie die Annehmlichkeiten des so viele Jahre herbeigesehnten Regierungsdaseins. Man wolle gestalten, das Land nach vorne bringen und was der hohlen Phrasen mehr sind, wiederholen grüne Politikerinnen und Politiker. Der Subtext ist indes nicht zu überhören, er lautet: wir wollen an den Futtertrögen bleiben.

So weit, so vertraut von anderen Parteien. Wer sich aber nun verwundert oder empört über die angebliche Wandlung der Grünen zeigt, dem sei ein Blick auf die klassenmäßige Herkunft der Grünen und ihr kulturelles Umfeld empfohlen. Unter ihrer Basis und den Gründungspersonen befanden sich auffallend Kinder aus dem Großbürgertum, die teils linken Splittergruppen anhingen, wenige SPÖ-Dissidenten aber auch rechte Esoteriker, was einige Kommentatoren zu der Einschätzung veranlassten, die Grünen seien die bessere ÖVP-Jugend.

Die Grünen formierten sich seit den 70er Jahren, den Jahren des Protestes gegen den Bau des AKW Zwentendorf im Westen von Wien und sieben Jahre später bei der Verhinderung des Donaukraftwerks Hainburg östlich der Stadt durch die Besetzung der Au. 1986 gelang mit einer Namensliste der Einzug ins Parlament, Jahre der Flügelkämpfe und persönlicher Querelen waren die Folge. 2017 schafften die Grünen die Fünf-Prozent-Hürde nicht und flogen aus dem Parlament. Aber schon zwei Jahre später kehrten sie mit 14 Prozent und 26 Sitzen zurück. 2016 gelang dann der größte Erfolg der grünen Partei durch die Wahl ihres langjährigen Frontmannes, des Volkswirtschaftlers van der Bellen, gegen den Kandidaten der FPÖ. Die Grünen waren an der Spitze des Staates angekommen.

Günter Kerbler, ein Grüner der ersten Stunde, besitzt über tausend Zinshäuser in Wien und anderen Städten Zentraleuropas, er ist ein Fürst der Gentrifizierung. Pius Strobl ist der Zampano im ORF und Medienkonzernen, er beharrt darauf, daß die Mitleidsorgie „Licht ins Dunkel“ nach fünfzig Jahren immer mehr totalitäre Züge auf Kosten behinderter Menschen annimmt. Christoph Chorherr, Planungsstadtrat der Wiener Grünen nahm von den Oligarchen Benko, Tojner, Soravia, Kerbler, Hemetsberger und anderen Spenden und sorgte dafür, daß im Gegenzug Bauwidmungen günstig ausfielen. Mit den Spenden finanzierte er was? Eine Schule für behinderte Kinder in Südafrika.

Die Grünen sind im bürgerlichen Lager verankert. Sie machen es ihren Eltern nach und zeigen dabei alle Tugenden der Klasse. Sie sind nicht skrupellos oder geldgierig, sie heucheln nicht soziales Mitgefühl, sie nutzen öffentliche Funktionen nicht zum eigenen Vorteil, profilieren sich nicht auf Kosten sozial benachteiligter und diskriminierter Gruppen, lassen sich nicht von Glückspielkonzernen kaufen wie Eva Glawischnig, Grünen-Vorsitzende von 2008 bis 2017, sie sind nicht hochmütig oder futterneidig, intrigieren nicht einmal in Notfällen, sammeln nicht Posten um Posten und hohe Einkommen aus politischer Tätigkeit. Sie hinterziehen keine Steuern und sind in keiner Weise korrupt. Mit einem Wort: Die führenden Grünen sind vorbildliche Bürger.

Verehrter Dozent, ich hoffe, Dir gedient zu haben. Beste Grüße von der Donau an den Hudson!

Dein Groll

Beliebig und austauschbar

Als „Partei des Betons und Benzins“ (Presse, 1.8.2022) stempelt Grünen-Klubchefin Maurer die SPÖ ab. Durchaus treffend, führt doch die SPÖ ökologische Ansprüche ad absurdum, wo sie – wie etwa in Wien – regiert. Andererseits agieren die Grünen als Partei von Kohle, Öl und (zumindest in Deutschland) Atom. Etwa wenn als unumstößlich behauptete Grundsätze – wie etwa Tempo 100 – über Nacht zur Makulatur erklärt werden.

Angesichts günstiger Umfragen ereifert sich die SPÖ für Neuwahlen. Was zwangsläufig weder ÖVP noch Grüne wollen. Maurer will in wahrer Nibelungentreue mit ihrem schwarzen Spezi Wöginger die Legislaturperiode bis 2024 auszuschöpfen. Und da schluckt man schon eine schwarze Krot nach der anderen.  Gilt doch die Maxime des früheren SPD-Chefs Franz Müntefering „Wichtig ist zu regieren, alles andere ist Bock- mist“.

Medial gehypt wird nach Berliner Vorbild eine Austro-Ampel und die SPÖ tut so, als wäre das schon paktiert. Freilich lässt sich auch eine Neuauflage von rot-schwarz nicht ausschließen und manche liebäugeln auch mit rot-blau. Die Politik der Parlamentsparteien ist also weitgehend beliebig und austauschbar. Weil sie dem Dogma des neoliberalen Kapitalismus unterliegt: Denn „Regiert wird rechts“ sagte schon Bruno Kreisky.

Leo Furtlehner

Das Pendeln ist des Müllers Lust…

Originell sind sie ja, die Grünen. Während die ÖVP macht, was man von ihr erwartet. Von der wortreichen Verteidigung gerichtlich als illegal gebrandmarkter Kinderabschiebungen bis hin zum ungenierten Postenschacher selbst in entlegensten Gegenden wie dem Braunauer Finanzamt. Die ÖVP ist grauslich wie je, während die Grünen mit der Geschwindigkeit und Vehemenz ihrer inhaltlichen Umfaller immer wieder überraschen können.

Nun erhöht die selbsternannte Partei ökologischer Nachhaltigkeit auf Geheiß des dunkelschwarzen Koalitionspartners also die Pendlerpauschale. Nicht um 5 Prozent, nicht um 10 Prozent. Nein. Um das Doppelte. Man lässt sich schließlich nicht lumpen, wenn es um die Förderung wohlhabender Zersiedelungsprofiteure mit in der Regel völlig übermotorisierten Sport Utility Vehicles unterm meist gänzlich unsportlich übergroßen Allerwertesten geht.

Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten genialen Schachzüge Gewesslers und hoffe auf einen ordentlichen Bodenversiegelungsbonus, einen Einzelfahrer-Kilometerabsetzbetrag für Diesel-PKW ab 135 PS sowie eine Feinstaubprämie für den Ausbau des Katalysators!

Daniel Steiner

Zwei Oberschnorrer

Ein Kessel Buntes. Von Franz Fend.

Es passieren in dieser politisch trüben Zeit Koinzidenzen, die an Bizarrheit kaum zu überbieten sind, die beim Beobachter, selbst in dieser lausigen Lage eine Fröhlichkeit aufkommen lassen.

Da wäre zunächst H.C. Strache, dereinst Führer der am meisten rassistischen Partei, die sich stets in antisozialem Furor gegen jene hervorgetan hat (und tut), die kein Auskommen haben, die hingedroschen hat auf jene die ohnehin ganz unten liegen und die, wo es nur geht, Bettelverbote durchgesetzt hat. Dieser Ex-Parteiführer hat nun in den asozialen Medien einen Spendenaufruf lanciert, der ihn vor dem finanziellen Ruin retten soll.

Dass Strache, der zuletzt monatlich mehr als 19.000 Euro kassiert und sich ein Luxusleben auf Kosten der Allgemeinheit finanzieren ließ, das Publikum anschnorrt, hat ihm Häme eingetragen. Auch wenn es Strache betrifft, einem Bettelverbot würde der Verfasser trotzdem nicht zustimmen.

Gleichzeitig zu Straches Bettelbrief verkündet der ehemalige Minister, Landesrat und Nationalratsabgeordnete Rudolf Anschober, der ebenfalls jahrzehntelang von der Öffentlichkeit hoch alimentiert wurde, ohne dass er von seinen Ressorts jemals nur die geringste Ahnung gehabt hätte, er werde sich nun eine bürgerliche Existenz aufbauen.

Anschober hat dazu bei der „Kronen Zeitung“ als Kolumnist angeheuert. Es handelt sich durchaus um einen kausalen politischen Zusammenhang, dass Anschober in der am meisten rassistischen und der am schärfsten antisozialen Zeitung seine Kolumnen hinmacht. Er ist angekommen, wo er hingehört.

Oder, wie es ein Freund formulierte: „Rudolf Anschober sondert in der heutigen Krone – dort gehört er hin – eine Kolumne ab, die an Unverfrorenheit und Zynismus nicht zu überbieten ist. Ein stilistischer und inhaltlicher Supergau, exemplarisch für diese Grünen und ihn. Es offenbart sich Verderbtheit, Verantwortungslosigkeit und mehr, vor allem, mit Verlaub, Dummheit.“

Karl Kraus würde meinen: „Viele würden in Redaktionen rennen, bedürfte es nicht die spezialste der Gaben. Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muss ihn auch ausdrücken können.“ Man sollte korrigieren: Keinen Gedanken haben und ihn nicht ausdrücken können, das macht den Anschober.

Kapitalismus begrünt

Leo Furtlehner über schwarz-grüne Ambitionen.

Als die Grünen 2003 Koalitionspartner der ÖVP wurden, war die Energiewende ein Kernthema des damaligen Landesrates Anschober. Das Thema war so brisant, dass der anfangs dagegen Sturm laufende Wirtschaftsflügel der ÖVP das Thema sehr zum Leidwesen Anschobers für sich reklamierte und damit hausieren ging. Kein Wunder, ließen sich auch damit herrliche Profite machen.

Und der damalige LH Pühringer konnte 2009 als Bilanz über seinen handzahmen Koalitionspartner selbstzufrieden konstatieren: „Wo bleiben die Sensationen von Schwarz-Grün? Es funktioniert, das ist die Sensation. Wenn die Volkspartei noch ökologischer wird und die Grünen etwas marktwirtschaftlicher.“

2015 koalierte die ÖVP trotzdem mit der Rechtsaußen-FPÖ, deren Landeschef Haimbuchner sich rühmt eine besonders gute Achse zur Industriellenvereinigung zu haben. Doch das schwarz-blaue Verhältnis scheint nach Ibiza deutlich abgekühlt, obwohl Oberösterreich erfolgreich als Versuchslabor für Sozialabbau und restriktive Asylpolitik und politischen Rechtsruck auf Bundesebene diente.

So verwundert es nicht, dass 2021 die Grünen wieder in den Startlöchern für eine Neuauflage von Schwarz-Grün scharren. Und ihr Vormann Landesrat Kaineder will Haimbuchner den Rang um den besten Draht zur Industrie ablaufen. Mit demonstrativen Betriebsbesuchen werden „Wege zur klimafitten Industrie“ (planet #109, Mai 2021) propagiert.

Abgesehen von vorgestrigen Leugnern des Klimawandels wird niemand gegen „saubere Energie“ und „echte Verkehrswende“ sein. Fragt sich nur, ob die Grünen dabei einen sozialökologischen Umbau der Industrie – inklusive Umverteilung des Reichtums und Ausbau des öffentlichen Eigentums – im Auge haben oder ob es nur um eine grüne Behübschung des realen Kapitalismus geht? Die Bundespolitik ist da jedenfalls recht ernüchternd.

Haben doch die Grünen in der Kurz-Regierung bekanntlich ein ziemlich schieflastiges Corona-Hilfsprogramm zugunsten der Konzerne ebenso mitgetragen wie die Absage an eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Wenn Kaineder verkündet „Wir sehen uns daher in diesem Wandel als Verbündete und Partner der Industrie“ klingt das für die Lohnabhängigen angesichts der permanenten Attacken der Industriellenvereinigung auf soziale Errungenschaften eher als Drohung.

Brutales Tagesgeschäft

Sven Janson über die österreichische Asylpolitik

Es gibt wohl kein Gesetz in Österreich, das so häufig geändert wird wie das Asylgesetz. Fast immer geht es dabei um Verschärfungen und in der Folge um Schlechterstellung für AsylwerberInnen. Diese wollen eigentlich nur ihr Menschenrecht auf Asyl in Österreich wahrnehmen.

Bisher war es ziemlich egal welche Farbkombination an der Regierung war, besser wurde es nie. Die einen haben es halt nur ein bisschen schärfer angegangen als die anderen. Dass das Recht in einer kalten Winternacht in Wien auf den Rücken von Kindern vollzogen wurde, die das Land Georgien wohl fast nur noch aus Erzählungen kennen spielt keine Rolle. Schließlich wurde das Recht Menschen in ihnen fremde Länder abzuschieben unter der letzten Regierung eingeführt und ist jetzt und offensichtlich bis in alle Ewigkeit gültig.

Da hilft auch keine Kindeswohlkommission. Zweifelsohne hat das Recht nicht der Politik zu folgen, aber es ist die Politik die das Recht gestalten kann und das wissen nicht nur jene, die damals diese moralische Verwerfung ins Asylrecht geschrieben haben, sondern auch jene, die diese nun auch wieder korrigieren können. Offensichtlich fehlt dazu der Mut oder ein Schritt zurück von den Soja-Fleischtöpfen.

Zweifelsohne ist es nicht leicht mit dem Schließer der Balkanroute zu verhandeln, dem die Menschen an den Grenzen Europas genauso wenig interessieren wie jene ohne Wahlrecht in Österreich. Wer aber in Bezug auf das Asylrecht grün als die Farbe der Hoffnung sah, wird sicherlich enttäuscht sein. Wer sie schon länger beobachtet, konnte Derartiges erahnen.

Spannend, dass nun die Grünen als moralisch defizitär von vielen linken zersprengten Truppenteilen zerfleischt werden. Obwohl bei Türkis, im Übrigen eine Mischung aus Blau, Grün und Schwarz, ist dieses Defizit, bis auf ein bisschen Abbitte im Parlament, hinlänglich bekannt, insofern ist das Zerfleischen der letzten Hoffnung zu verstehen.

Bleibt also nur noch der Glaube an die Opposition. Wo ist die eigentlich? Ach, die schaut scheinbar genauso nur auf die Menschen in Österreich mit Wahlrecht. Vor allem auf jene im Burgenland, immerhin die Wahlerfolge sprechen dafür. Moralische Aspekte oder gar politische Werte spielen da eine untergeordnete Rolle.

Unter die schwarze Tuchent

Karin Antlanger über die Anpassung der Grünen.

Ich gestehe, ich habe mir bei den letzten Nationalratswahlen gewünscht, dass die Grünen wieder ins Parlament kommen, weil ich sie für eine wichtige Oppositionspartei halte. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass diese sich ausgerechnet mit der türkis-schwarzen Brut auf eine Koalition einlassen.

Hätte ich mir aber denken können. Immerhin waren sie in Oberösterreich schon einmal mit den Schwarzen in einem Regierungsabkommen verbandelt. Und ihr neuer pfäffischer Landeschef Kaineder setzt alles daran, sich bei den nächsten Landtagswahlen wieder mit den Schwarzen unter eine politische Tuchent zu kuscheln.

Zurzeit ist er allerdings damit beschäftigt, sein „Personal“ auszutauschen. Anschober hat ihm schon Platz gemacht, indem er sich nach Wien hat wegloben lassen. Nun hat Kaineder dem langjährigen Klubobmann der Grünen im Landtag, Gottfried Hirz, kein Ticket mehr für die Wahl 2021 ausgestellt und dies mit einer „Verjüngung“ der KandidatInnenliste begründet. Altenbashing bei den Grünen?

Scheinheiligerweise hat der verhinderte Religionslehrer Kaineder Hirz zwar überschwänglich für seine Verdienste um die grüne Landespolitik gehuldigt, schickt diesen aber zwei Jahre vor seiner Pensionierung wieder zurück in den Schuldienst, von dem er schon seit mehr als zwanzig Jahren entwöhnt ist.

Jüngster Anbiederungsversuch an Schwarz-Türkis: Grüne Zustimmung im Landtag zu einem 10-Punkteplan gegen Terrorismus und Islamismus. Gemeinsam mit ÖVP und FPÖ stimmten sie für den Entzug der Staatsbürgerschaft, für Reisebeschränkungen von Gefährdern usw.

Anstatt das völlige Versagen des Verfassungsschutzes aufzuzeigen, wird in einem katholischen Jihadismus der grauenhafte Terroranschlag in Wien zum Anlass genommen, Grund- und Freiheitsrechte generell auszuhebeln. Denn wer definiert, wer ein Gefährder ist?

Ginge es tatsächlich um die Gefährdung der inneren Sicherheit hätte Innenminister Nehammer zurücktreten müssen, da seine Amtsführung nicht minder gefährlich ist.

Im Enddarm der Macht

Als gelernte ÖsterreicherInnen wissen wir, dass die ORF-Sommergespräche nur etwas für MasochistInnen sind. Wer kann, hat zu deren Sendezeit etwas anderes zu tun oder schaltet nach zehn Minuten ab.

Der Blutdruck dankt es, denn entweder sinkt er aufgrund der Fadesse unter die Wahrnehmbarkeit oder er steigt in lebensbedrohliche Höhen wegen des Schwachsinns, der hier von dem einen oder der anderen PolitikerIn verbreitet wird. Es reicht, eine Zusammenfassung derselben am nächsten Tag in der Zeitung zu lesen.

„Die Grünen sind dort, wo sie hingehören, nämlich im Zentrum der Macht“, mit diesem Ausspruch verblüffte Werner Kogler sogar überzeugte Grüne. Das kommt davon, wenn man keine Klassenanalyse hat und glaubt, dass die österreichische Bundesregierung das Zentrum der Macht sei. Aber vielleicht war ihm einfach zu heiß. Fast möchte man die bösen Gerüchte über Alkoholabusus glauben, was natürlich politisch absolut unkorrekt wäre.

Pete Seeger witzelte schon vor vielen Jahren über die unglaubliche Naivität des Wahlvolks indem er sang: „…Our leaders are the finest men and we elect them again and again …That’s what I learned in school today…“

Karin Antlanger

Cartoon: Karl Berger