Ein Kessel Buntes. Von Ronald Rupoldinger

Der Begriff Hirntod meint im allgemeinen Sprachgebrauch die Tatsache, dass die komplette Funktion des gesamten Hirnes erloschen ist, also um die Definition des Eintritts des Todes. Das Adjektiv hirntot findet hingegen immer öfter Verwendung, wenn von Aktivitäten von Lebenden, etwa den vergangenen und aktuellen grünen Sozialministern, die Rede ist. Diese allerdings allein als sozialpolitische Witzfiguren oder gesellschaftliche Lachnummern zu benennen, griffe deutlich zu kurz, obwohl sie täglich den Beweis erbringen, dass sie der Sache nicht gewachsen sind.
Dass diese mit Eifer daran arbeiten, das Gesundheits- und Sozialsystem zu desavouieren, um es in weiterer Folge privaten Versicherungskonzernen überantworten zu können, ist evident, aber nicht neu. Zahlreiche Vorgängerregierungen hatten das auf ihre Agenda gesetzt. Das Sozialsystem wird sturmreif geschossen, brachte es Erwin Riess auf den Punkt. Bei den Grünen fällt es besonders auf, weil ihr Anliegen mit besonderer Dummheit, ähnlich wie früher durch Hartinger-Klein (FPÖ), betrieben wird.
Der Personalmangel in Spitälern und Pflege und die katastrophalen Arbeitsbedingungen sind Resultat dieser jahrelangen Zurichtung des Systems nach den neoliberalen Maßgaben. Gerade lächerlich nimmt sich hier die Rauch’sche Maßnahme namens Pflegebonus aus, die wie so viele der grünen Sozialmaßnahmen von den meisten Beschäftigten als Provokation empfunden wurde.
Die selektive Auszahlung hatte zur Folge, dass nicht alle Beschäftigte in Teams und Einrichtungen, welche die gleiche Arbeit verrichten, in den Genuss dieser Sonderzahlung kamen. Menschen, die sich aus der Pflege verabschiedet haben, wurden bonifiziert und Beschäftigte, welche höhere Ausbildungen als andere vorweisen konnten, nicht. Ein Schlamassel, welches bestenfalls dazu geeignet ist, Menschen aus Pflege- und Gesundheitsberufen zu vertreiben.
Der Minister ist von Betriebsräten mehrfach darauf hingewiesen worden, dass der Pflegebonus in der vorliegenden Form eher Personal vertreibt, denn gewinnt. Allein, die Antwort des Ministeriums konnte wiederum nur als Brüskierung aufgefasst werden, was nur den Schluss zulässt, dass das Gesundheitssystem absichtlich an die Wand gefahren werden soll.