
Beginnt man die Bildanalyse beim Titel Verführung, fragt man sich, wer verführt wird. Es sind drei Personen zu sehen, oder besser eine Collage dreier Personen. Von denen aber nur eine den Blick erwidert oder anwesend ist.
Der Text* im Bild bringt uns auch nicht weiter, hier wird keiner verführt, der nicht mit einer solchen Aussage einverstanden ist. Was uns verführen könnte, ist doch eher die Gegenfrage nach der Sonne, zumindest verstehe ich sie als solche. Sie bringt uns weiter und zeigt, dass sich Kopta an solchen Aussagen, die man zuhauf in sozialen Medien finden kann abarbeitet. Ich lasse mich von der kleinen Sonne verführen, von einem Blick der standhält, kurzum vom unbegreiflichen, was der Kunst inhärent ist. Ich lasse mich von einer Gegenfrage verführen, die zum Philosophieren einlädt.
Möglicherweise hat Kopta auch einfach die Antwort auf Aussagen, bei denen man nicht mehr mit kann, gefunden. Die einfache Gegenfrage „Und wo ist Faktor Sonne?“ bringt manchmal alle Beteiligten weiter, als das Suchen nach einem Konsens, wo keiner ist.
*Die längste Zeit versuchen wir schon wert steigernde und Profit maximieren Prozesse einzuleiten und scheitern immer wieder am Alkoholismus und übermäßigen Schweinefleischkonsum der islamischen Bevölkerung.
Ismael Picker-Schiebel
Kurt Kopta: Verführung. Mischtechnik auf Bütten, 2016
Niemand hat das Licht ersonnen.
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