
Seit 1980 dürfen Männer in Österreich die Ausbildung zum Elementarpädagogen machen. Sie dürfen – aber wollen nicht. Nur zwei Prozent aller Kindergärtner*innen sind männlich.
Um die dringend gesuchten Männer für diesen Beruf zu interessieren, sollen nach einem Verordnungsentwurf des Bildungsministeriums die „schwierigen“ Eignungstests vereinfacht werden. Grundfähigkeiten in Zeichnen, Musizieren (einen einfachen Rhythmus nachklatschen) oder Sport (Purzelbaum schlagen) werden nicht mehr verlangt.
Das Image der Elementarpädagogik ist einerseits wegen der Bezahlung (Frauengehälter!) schlecht andererseits aber auch wegen der verstaubten und bürokratisierten Abläufe in öffentlichen Kindereinrichtungen. Nicht umsonst finden sich die meisten männlichen Pädagogen in privaten Outdoorkindergärten, wo auch kreativere und selbstbestimmte Abläufe möglich sind.
Es wird nicht reichen, den Purzelbaum zu streichen. Solange Frauen schlecht bezahlt werden und ihnen das Image von „Tanten, die ein wenig mit den Kindern spielen“ umgehängt wird, werden Männer nicht in diese Berufe drängen.
Karin Antlanger